Knie-Ex-Prothese mit ISNY-Schaft
Vorbemerkung: Die Knieexartikulation (Amputationslinie zwischen Ober- und Unterschenkelknochen im Kniegelenk) ist jeder Oberschenkelamutation weit überlegen. Es resultiert ein voll endbelastbarer Stumpf, die Oberschenkelmuskulatur bleibt erhalten. (n. R. Baumgartner)
Dieses Schaftsystem wird in Vollkontaktbettung des Stumpfes mit Kondylenfassung (Verklammerung oberhalb des erhaltenen Kniegelenkes) aufgebaut. Durch die Lastaufnahme über das belastbare Stumpfende kann auf einen Tuberaufsitz (Anstützung am Sitzbein) verzichtet werden. Ein teilflexibler Oberschenkelschaft verbessert den Tragekomfort.
Dieser Prothesentyp ermöglicht auch einen wasserfesten Aufbau als Badeprothese.
Die Oberschenkelprothese
Bei Oberschenkelprothesenversorgungen wird generell zwischen dem querovalen und sitzbeinumgreifenden Schaftsystem zur Aufnahme des verbliebenen Oberschenkelstumpfes unterschieden.
Das querovale Schaftsystem
Diese Technik stellt einen Kompromiss zwischen anatomischer Bettung und einfacher Hanhabung dar. Vorteil dieses Systems ist die gute Nacharbeitungsmöglichkeit bei Volumenschwankungen.
Die Lastaufnahme erfolgt hauptsächlich über das Sitzbein (Tuber os ischii).
Der querovale Schaft wird bei uns vor Allem bei Geriatrie- und Interimsversorgungen eingesetzt. Gerade bei wenig belastbaren Stümpfen oder bei größeren Volumenschwankungen ist er eine Alternative zum wesentlich aufwändigeren sitzbeinumgreifenden Oberschenkelschaft.
Das sitzbeinumgreifendes Schaftsystem (MAS)
Der M.A.S. Schaft mit seiner Ramusfassung erlaubt einen optimierten Aufbau der Prothese. Damit ermöglicht diese Schaftform Oberschenkelamputierten eine Kräfte sparende Führung der Prothese und eine Verbesserung des Gangbildes.
Hohe Stabilität gegen das laterale Abkippen des Schaftes bei Belastung, physiologische Einbetten des Stumpfvolumens sowie Rotationsstabilität ermöglichen einen erhöhtem Tragekomfort. Die physiologische Einbetten des Stumpfvolumen bewirkt eine biomechanisch natürliche Lastübertagung über den gesamten Stumpfbereich. Aufgrund des tiefen Ausschnittes am hinteren Schaftrand befindet sich der Pomuskel komplett außerhalb des Schaftes. Dadurch wird eine Beckenkippung vermieden und der vordere Schaftrand kann tiefer liegen.
Mängel der herkömmlichen Prothesenschaftsysteme wie z.B der mangelnden Sitzkomfort, das sichtbare Hinken und die abstehenden Prothesenränder werden durch den MAS Schaft sichtbar verbessert. Die M.A.S. Schaft-Form vereint die Vorzüge einer reinen Zweckform mit denen einer anatomisch indizierten Form, wie sie heute beim sitzbeinumgreifenden Schaft Standard ist.